Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel (Vertigo), Ohrenklingen (Tinnitus)
Neben muskulären Verspannungen, etwa durch schlechte Haltung bei der Arbeit kommt der Wirbelsäule bei Kopfschmerzen und besonders bei Migräne eine zentrale Bedeutung zu. Hierbei haben der erste und zweite Halswirbel ( Atlas und Axis ) eine Schlüsselfunktion in der Biomechanik und Neurologie des Körpers.
In der Medizin werden die Gelenke zwischen dem unteren Teil des Schädels ( Occiput ), Atlas und Axis als die komplexeste Region der Wirbelsäule (axiales Skelett) angesehen.
Es handelt sich hierbei um eine Schnittstelle zwischen dem Gehirn und dem Rückenmark.
Zum einen bekommt das zentrale Nervensystem (ZNS) von dieser Gegend proportional die meisten propriozeptiven Informationen (d.h. aus den Gelenken, Muskeln und Sehnen in diesem Bereich wird das ZNS über die Position und Bewegung des Körpers im Raum informiert) was z.B. dazu führt, daß ein aufrechtes Stehen überhaupt erst möglich wird.
Zum Anderen besteht (anatomisch ausgedrückt) eine direkte Verbindung zum vestibulären System (Gleichgewichtszenrum) und eine direkte bindegewebliche Verbindung zwischen dieser Region und dem Rückenmark durch die Dura-und Pia Mater (Hirnhäute).
Eine direkte Eingabe zum Thalamus (wichtiges Koordinationszentrum des Gehirns) gibt es von den Segmenten oberhalb C3, eine indirekte (mechanorezeptorische) Eingabe zum Thalamus gibt es vom ganzen Körper, wobei eine besonders große Zahl von Propriozeptoren (s.o.) im Bereich der oberen Halswirbelsäule (HWS) zu finden ist.
In der Regulierung von Schmerzempfindung spielt besonders die Afferenz (neurologische Rückmeldung) von der Wirbelsäule in das Rückenmark (spezifisch: in das periaqueductale Grau des Rückenmarks) eine Rolle.
Neben der oberen HWS hat auch der Übergang zwischen HWS und Brustwirbelsäule (BWS) eine besondere Bedeutung in diesem Zusammenhang.
An dieser Stelle treten Nerven aus der Wirbelsäule, die den Durchmesser der Blutgefäße in den Kopf verändern können (durch Aktivierung von kleinen Muskeln in den Gefäßwänden). Gestörte Nervenimpulse sind so in der Lage, eine funktionelle Durchblutungsstörung zu den Organen innerhalb des Schädels zu provozieren.
Neben anderen Sinnenorganen kann hierbei auch das Ohr betroffen werden und der Patient nimmt ein Klingen wahr. Diese Ohrgeräusche können natürlich auch andere Ursachen haben und der Chiropraktor veranlaßt, unter fachärztlicher Zuhilfnahme eine genaue Untersuchung dieses Problems bevor eine Indikation gestellt wird.
Seine Aufgabe ist es, Wenn erforderlich, die gestörten Nervenimpulse zu normalisieren, indem er durch vertebrale Justierung die Subluxation (= neurologische Interferenz durch Ödeme (Schwellungen), Knochen, Muskeln sowie andere Bindegewebe) entfernt.